Es gibt immer mal Fälle, wo sich Promis und Vermögende etwas mehr um den Verein ihres Herzens kümmern. Beispiel Elton John beim FC Watford. Das führt aber in der Regel nicht zu Wettbewerbsverzerrungen. Hopp hat seinerzeit allerdings einen weiteren massiven Schritt in die von uns normalen Fans gefürchtete (aber leider zu einem Teil auch mitgetragene) massive Kommerzialisierung dieses Sports gemacht. Reicher Mann (bzw. reiche Firma) kauft unterklassigen Dorfklub in kurzer Zeit hoch. Hat geklappt und er wurde somit zum Steigbügelhalter für die nächste Stufe RB. Und wenn man nicht aufpasst, geht es hier bald so zu wie in Österreich oder bei uns im Handball.
Klar kann man grundlegend diskutieren, wann das ganze anfing, aus dem Ruder zu laufen (mit Mast in Braunschweig? mit dem Privatfernsehen? mit Fanmeilen? mit Betriebssportgemeinschaften?) und bis zu welchem Punkt man es für sich toleriert hat. Für mich persönlich ist eben mit Herrn Hopp eine Tür zu etwas aufgegangen, das dazu führen kann, mir die Freude an diesem Sport zu vermiesen.
Aufgeregt haben mich auch andere Dinge, gerade im Vergleich zu unserer Insolvenz. Wenn ich an Kaiserslautern, Überschuldung, drohender Lizenzentzug, Ministerpräsident und nur Punkteabzug denke, kriege ich heute noch dass volle

Zum Glück büßen die jetzt mit Zeitverzug ihre Jahre auch ab.
Danke für die Antwort. Prinzipiell kann ich es schon verstehen. Bei mir ist die Grenze des Nicht-mehr-Ertäglichen bei Marketing-Produkte (RB Leipzig), Investment-Produkte (England) oder "Vereine" mit dem Fokus auf Kapitalisierung/Internationalisierung/Zirkus/Merchandise (FC Bayern, Dortmund). Das ist dann für mich wirklich kein Fußball mehr, auch wenn da 11 gegen 11 auf dem Platz stehen. Mit Hopp, der in die Region investiert, kann ich persönlich leben. Ich würde da gar nicht auf die Idee kommen, ihn als Symbol für Marketing-, Investment- und Kapitalisierungsbestrebungen zu sehen. Aber gut, wenn das andere tun, ist das wohl auch eine Sichtweise.
Ich würde aber natürlich Partei ergreifen für die bestehende Fußballlandschaft (z.B. 50+1). Nach den Eindrücken von heute (Presse, Doppelpass, etc.) sehe ich eine ungehörige einseitige und erklärende und weniger informierende Berichterstattung sowie Vermischung (Pyro + Plakate) zur Diffarmierung und wirklich ungerechtfertigte Verurteilung "der Ultras als Gesamtkonstrukt" sowie auch einzelner Personen (der gezeigte Ultra im Doppelpass) oder anderer Gruppen (Frauenwitze von Mario Basler).
Ehrliche Meinung: Ich kann mit den Fadenkreuz-Bildern nichts anfangen und finde sie sogar abstoßend (also ich stell mir gerade vor, ich würde da abgebildet sein), eigentlich egal gegen welche echte Person es geht. Auf der anderen Seite finde ich Protest absolut notwendig, die aktuelle Berichterstattung einseitig, abstoßend.
Ich fand das, was unsere Ultras die letzten Jahre an Plakaten gemacht haben, viel stärker als die Fadenkreuz-Dinger. Das hatte oft Substanz ohne plump zu beleidigen, aber auch schwarzer Humor und einen gehören Anteil Sarkasmus (z.B. Zitate von Kalle verwendet und etwas umgebaut

) und alles eingebaut in schöne Choreos mit Silverster-Rauchtopf-Stimmung. Vielleicht sollte sich die Ultraszene Deutschland mal bei Block U beraten lassen, wie man etwas spitzfindiger protestiert ...
Achtung: Alles nur meine Meinung, bitte nicht zu ernst nehmen. Hab oft nicht recht
